Die Verhaltensanalyse ist die naturwissenschaftliche Untersuchung des Verhaltens. Ihre Ursprünge reichen bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück und wurden von B.F. Skinner begründet. Der Behaviourismus, die grundlegende Philosophie, beruht auf der Idee, dass der Mensch sein Befinden durch Verhaltensänderungen verbessern kann. Seit den Anfängen wurden unzählige Forschungsstudien durchgeführt, um Verhaltensgesetze zu ermitteln. Die Ergebnisse dieser Studien haben die grundlegenden Prinzipien, Ansätze und Gesetze beeinflusst, auf denen die angewandte Verhaltensanalyse beruht. Verhaltensanalytiker:innen versuchen, das Verhalten von Personen zu verstehen, indem sie Umweltfaktoren untersuchen, die das Verhalten einer Person nachhaltig beeinflussen.

Es gibt drei Hauptzweige:

• Konzeptuelle Verhaltensanalyse: konzentriert sich auf die philosophischen, theoretischen, historischen und methodologischen Fragen, die der Verhaltensanalyse zugrunde liegen
• Experimentelle Verhaltensanalyse: Sie ist die Grundlagenwissenschaft des Fachgebiets und hat über viele Jahrzehnte hinweg eine umfangreiche und respektable Literaturbasis angesammelt. Diese Literatur bildet die wissenschaftliche Grundlage für die angewandte Verhaltensanalyse (ABA).
• Angewandte Verhaltensanalyse (Applied Behaviour Analysis, ABA): konzentriert sich auf die Anwendung von Verhaltensprinzipien auf die Bedürfnisse des Einzelnen, um Verhaltensänderungen zu hervorzurufen und die Lebensqualität zu verbessern. Die Wissenschaft der ABA ist ein evidenzbasierter Ansatz, der verhaltensanalytische Prinzipien, Methoden und Gesetze nutzt. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von der Behandlung von Drogenmissbrauch über die Rehabilitation von Hirnverletzungen, Interventionen im Bereich der Arbeitssicherheit, Steigerung der Leistung und Zufriedenheit von Mitarbeitenden in Organisationen und Unternehmen bis hin zu Elterntraining und Interventionen für Menschen mit geistigen Behinderungen und Autismus.